Im Projekt CAPABIL-MI geht es darum, inwieweit Communities für Geflüchtete Menschen Capabilities (Möglichkeiten, Ressourcen) zur Verfügung stellen können, die Partizipation und (Weiter-)Bildungsgerechtigkeit im Sinne von Ankommen und einem „Zugehörigkeitsgefühl entwickeln“ fördern. Als Zugang wird ein partizipativer Ansatz gewählt (von Unger 2014), in welchem geflüchtete Menschen selbst an der Forschung und weiteren Prozessen teilhaben.
Als theoretische Grundlage wird der Capability Approach (CA) von Amartya Sen (1979, 2009) gewählt. Grundsätzlich wurde der Fokus beim Capability Approach immer auf Individuen gesetzt. Dies wurde bereits an unterschiedlichen Stellen kritisiert (z.B. Deneulin & Stewart 2002). Ingrid Robeyns ist hingegen der Meinung, dass der CA auch nicht-individuelle Strukturen anerkennt (Robeyns 2017, 184ff.). Mit diesem Projekt mit Schwerpunkt auf Communities unterstreichen wir diesen Aspekt des CA. Wir gehen davon aus, dass Flüchtlinge v.a. auch in Gemeinschaften Unterstützung erfahren und Möglichkeiten geboten bekommen, die sich auf gesellschaftliche Partizipation und Bildung auswirken.


Deneulin/ Stewart (2002): Amartya Sen’s Contribution to Development Thinking. Studies in Comparative International Development 37 (2), 61–70. doi: https://doi.org/10.1007/bf02686262

Robeyns, I. (2017): Well-being, freedom and social justice. The capability approach re-examined. Cambridge, UK: Open Book Publishers, doi: http://dx.doi.org/10.11647/OBP.0130

Sen, A. (1979). Equality of What. The Tanner Lecture on Human Values held on 22nd of May 1979. Stanford: Stanford University.

Sen, A. (2009). Inequality Reexamined. New York Oxford University Press.

von Unger, H. (2014): Partizipative Forschung: Einführung in die Forschungspraxis. Springer VS